Die Tanzstunden von Victoria Vavilova haben großen Zulauf bekommen / Nächste Woche ist öffentliche Präsentation
15 kleine Primaballerinas huschen über die große Bühne des Salzlandtheaters und sind vor lauter Enthusiasmus kaum zu bremsen: Das neue Tanzangebot für Kinder von Victoria Vavilova wird kurz nach Beginn sehr gut angekommen.
Von Franziska Richter
Staßfurt • Im September erst hatte Victoria Vavilova, die gebürtige Moskauerin, die im vergangenen Jahr mit ihrer Familie nach Staßfurt gezogen ist, mit ihrem Tanzangebot für Kinder im Salzlandtheater Staßfurt begonnen. Jetzt tanzten schon 15 kleine „Primaballerinas“ beim sogenannten „CDS“ (Contemporary Dance Studio, „Zeitgenössischer Tanz“) mit.
Nach dem Artikel in der Volksstimme erfuhr der Tanzunterricht der studierten Tänzerin und Choreografin großen Zulauf. Heute sagt sie über ihre Kurse: „Es ist einfach wunderbar. Die Eltern sind glücklich, die Kinder sind glücklich, und ich bin glücklich. Ich habe dem Theater wirklich zu danken, dass ich meinen Unterricht hier durchführen darf.“
Am Dienstag dieser Woche gab es eine Art Generalprobe: Alle beiden Gruppen — neuen Mädchen im Alter von 3 bis 6 Jahren sowie sechs Mädchen im Alter von 7 bis 10 Jahren -proben gemeinsam und zum ersten Mal auf der Bühne im großen Saal. Denn am kommenden Dienstag, 19. Dezember, ab 16 Uhr gibt es eine kleine öffentliche Präsentation: In einer Stunde Programm zeigen die kleinen Ballerinas, was sie in den letzten drei Monaten gelernt haben. „Die Aufführung ist für Eltern und Familie, aber auch für alle anderen, die sich über die Tanzkurse informieren wollen“, sagt Victoria Vavilova und lädt alle Interessenten herzlich ein.
Was die kleinen Mädchen in den letzten drei Monaten gelernt haben, ist nahezu unglaublich. Jeder, der weiß, wie schwierig es ist, Kindern das Tanzen beizubringen, kann hier nur staunen: Die Kleinen haben schon ganz bestimme Bewegungen, Drehungen, Haltungen drauf. Sie können sich in der Gruppe zu bestimmten Formationen zusammenfinden, verschiedene Schrittkombinationen vorführen, sogar Spagat, Drehung oder die Pirouette. Mittlerweile spricht die Tanzlehrerin, die die Kurse auf Englisch begonnen hatte, mehr Deutsch mit ihnen im Unterricht und die französischen Ballettbegriffe kennen die Mädchen auch schon.
Diese schaffen es sogar, sich eine Stunde lang zu konzertieren. Victoria Vavilova gestaltet ihren Unterricht abwechslungsreich mit bestimmten Elementen. Sie beginnt mit Dehnungsübungen und geht dann zu Bewegungen, Tanzschritten und Gruppenchoreografien über. Zum Abschluss dürfen die Kinder sogar improvisieren und sich zur Musik bewegen, wie sie möchten. Erstaunlich viele Kinder zeigen hierbei ein sehr gutes Rhyth-musgefühl.
Der Spaß darf bei so kleinen Tanzschülerinnen natürlich nicht fehlen: Mal macht Victoria Vavilova eine Schrittfolge vor und die Kinder müssen kichern beim Nachmachen. Mal läuft sie für Choreografien vorneweg und die Mädchen laufen begeistert hinterher, springen zwischendurch und gehen in die Hocke. Dazu wird fetzige moderne Musik aufgelegt — mal afrikanischer Trommelwirbel, mal ergreifend schöne Klavierkompositionen. Wenn die kleinen Mädchen in ihren Tutus im Kreis um die Lehrerin herumlaufen, wirken sie wie ein Schwarm kleiner Schwänchen.
Die Eltern schauen schmunzelnd zu und berichten von der Begeisterung ihrer Töchter: Summer (5) aus Staßfurt zum Beispiel ist nicht mehr vom Tanzen abzuhalten. Ihre Mutter Claudia Burchardt erzählt: „Sie tanzt die ganze Zeit zuhause und zieht dabei gern ihr Tanzkostüm an. Und abends vor dem Zubettgehen kommt sie immer auf die Idee, nochmal den Spagat zu üben.“
Ganz wichtig bei den kleinen Tänzerinnen ist offenbar auch das ganze Drumherum: Sie erscheinen alle schick gemacht zu Tanzstunde, in rosa Kostümen mitTutu, mit hübschen Haarspangen und Dutt. Eine Stunde lang stehen sie ganz im Mittelpunkt, fühlen sich wie große Künstlerinnen und schreiten ganz stolz über die Bühne.
Eine der kleinsten im Kurs ist Lea Sophie (3) aus Schneid-lingen. Ihre motorischen Fähigkeiten reifen durch die Tanzstunde, erzählt die Mutter Jacqueline Uhde: „Sie hat gelernt, mit beiden Beinen zu springen und die Rolle rückwärts zu machen.“ Ein Hobby für die Kleine hat die Mutter im Staßfurter Raum lange gesucht. Jetzt übt Lea Sophie gern zuhause und fragt immer, wann wieder Tanzstunde ist.
Für Mutti Kathrin Holzweißig aus Neundorf ist es am wichtigsten, dass ihre Tochter Spaß hat: „Sie hatte schon einen Tanzkurs in Aschersleben angefangen, da hat es ihr aber nicht gefallen. Das hier dagegen fand sie von Anfang an super. Und Victoria macht das so toll.“
Victoria Vavilova, die auch in Barleben Tanzunterricht gibt, überlegt jetzt, noch eine Gruppe aufzumachen. In der „kleinen Gruppe“ der Drei- bis Sechsjährigen ist nämlich nur noch ein Platz frei.